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Wie ich meinen Abend verbringe

Wenn ich abends nach Hause komme, freuen sich meine Menschen. Sie reißen die Tür auf und geben mir ein paar Stückchen Futter. Dann schreie ich sie an, dass das nicht genug ist. Ich verstehe nicht, dass ich das jeden Tag neu besprechen muss. Es könnte doch alles schon vorbereitet sein, dann müsste ich doch nicht jeden Tag mit denen schimpfen.

Gut, wenn sie dann endlich serviert haben, erwarte ich, dass mir mindestens ein Mensch Gesellschaft leistet. Sie können natürlich auch mitessen, aber die sind ganz schön mäkelig. Mein Essen wollen sie nicht, sie haben ihre Sachen in einem Kühlschrank, wo ich nicht drankomme. Ich bin ja der Meinung, dass man alles teilen sollte, aber das verstehen die nicht richtig. Na egal, Hauptsache, ich werde satt.

Wenn ich dann satt bin, lege ich mich in meine Hängematte. Da muss ich mich dann etwas ausruhen. Wenn meine Menschen auch gegessen haben, setzen sie sich in ihren Sessel und schauen gemeinsam auf ein großes Bild, was sich bewegt und was auch spricht. Das nennen sie Fernseher und das ist wohl ihr Hobby, weil sie da immer wieder hinschauen.

Manchmal finde ich das große Bild auch interessant, dann sieht das ganz grün aus, und es bewegt sich eine kleine Kugel. Ich helfe denen dann, die Kugel zu fangen, das macht Spaß. Leider ist die Kugel immer schneller als ich.

Wenn die Menschen dann schreien, dann ist die weiße Kugel in einem Netz verschwunden, und einer von den fremden Menschen aus dem großen Bild liegt auf dem Boden unter dem Netz. Vielleicht hat der Angeln gespielt und ist jetzt in Gefangenschaft.

Wenn die dann mit dem Angeln aufhören, gehe ich wieder schlafen in meine Hängematte. Mehr Sport wäre zu anstrengend für mich, die Menschen haben ganz Recht, wenn sie sagen: Sport ist Mord!

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