Bei uns nebenan wohnt der Quintus. Das ist ein großer Schäferhund und der kann mich nicht leiden. Wenn ich vorbeigehe, dann bellt er ganz laut und zeigt seine Zähne. Ich muss dannimmer zu unserem Nachbarn in den Garten gehen und einen großen Bogen um den Quintus machen.
Eigentlich habe ich ganz viel Angst vor dem Quintus, aber meine Menschen haben gesagt, dass der ganz lieb ist und dass der prima gehorcht, wenn man „Sitz“ oder „Platz“ sagt. Und dass der in eine Schule geht und dass der immer Prüfungen machen muss. Da hat er mir jetzt ganz doll leidgetan, weil er so viel lernen muss.
Ich bin an den Zaun gegangen und habe ein bisschen in der Hundesprache gebellt. Der Quintus ist dann gekommen und hat ganz laut geschimpft. Aber weil ich ja weiß, dass der nicht böse ist, habe ich ganz laut „Platz“ zu ihm gesagt und meine Pfote hochgehoben. Das hat er dann ganz brav gemacht und mich mit großen Augen angeschaut. Ich habe dann noch ein bisschen „Sitz“ und „Platz“ und „High Five“ mit ihm geübt und dann habe ich gesagt, dass er die Prüfung bestanden hat und jetzt mit darf zu Bauer Zecko. Ich habe sein Tor aufgemacht und wir sind beide zusammen zum Bauern gelaufen.
Der Bauer hat uns gesehen und hat ganz laut geschimpft. Aber jetzt hatte ich keine Angst mehr, weil der Quintus so groß ist und weil der feste beißen kann. Der Bauer wollte uns verjagen und hat den Quintus getreten. Das fand der sehr gemein und hat den Bauern zur Strafe in die Hand gebissen. Der Bauer hat ganz laut geheult und ist zu seiner Frau gelaufen und hat gesagt, dass er jetzt sterben muss und dass sie den Pfarrer holen soll für die letzte Ölung.
Die Bauersfrau hat gesagt, dass er nicht so dumm sein soll und dass er selber schuld ist, weil er keine fremden Hunde anfassen darf. Und sie verbindet ihm jetzt die Hand und dann soll er in die Stube gehen und den Mund halten.
Der Quintus und ich haben uns kaputtgelacht und sind vor Lachen fast umgefallen. Deswegen hat mich der Quintus auf den Rücken genommen und nach Hause getragen. Jetzt muss ich dem aber jeden Tag ein paar Leckerlis abgeben, sonst beschützt er mich nicht mehr, hat er gesagt.
Lieber Siegi,
du weißt gar nicht wie sehr ich mich freue, dass du so einen starken Beschützer jetzt an deiner Seite hast. Quintus ist aber ein ganz lieber, dass er dich nach Hause getragen hat, finde ich total super. Jetzt könnt ihr viele gemeinsame Abenteuer erleben und er passt immer auf dich auf. Vor allem er hört ja auch auf dich wenn du ihm schon Platz und Sitz sagen kannst. Ich glaube ein paar Leckerlis kannst du bestimmt verschmerzen, dafür hast du ja jetzt einen Freund gewonnen.
Liebe Grüße deine Halli. 🙂
Liebe Halli,
na ja, schauen wir mal, ob der Quintus nächste Woche immer noch mein Freund ist! Und nachher will er alle meine Leckerlis haben! Kriegt er aber nicht, ein bisschen was brauche ich auch, sonst habe ich ein Hunger-Loch in meinem Bäuchlein.
Das mit dem „Sitz“ und „Platz“ werde ich noch ein bisschen mit dem Quintus üben, damit der das nicht verlernt. Weißt du, je öfter man das mit dem übt, umso besser sitzt das! Musst du mal mit deiner Feli versuchen, vielleicht klappt das mit der auch!
Hihi und liebe Grüße
Dein Siegi