Meine Menschen sind sehr gemein. Sie sagen, dass ich abends nach Hause kommen muss und erst morgens wieder in meinen Garten darf. Und damit ich auch komme, geben sie mir erst abends etwas zum Essen. Im Sommer darf ich dann noch auf den Balkon. Von da kann ich auch nicht abhauen, weil sie ein großes Tuch aus lauter kleinen Fäden dort aufgehängt haben, wo mein Kopf nicht durch passt. Aber gestern habe ich unten auf der Erde ein feines Loch gefunden. Da bin ich dann entwischt und auf den Busch gesprungen, der vor unserem Balkon steht, und dann auf die Erde.
Das war schön! Die ganze Nacht bin ich durch die Straßen gelaufen und habe mir die Leute angeschaut! Da sind zwei Jungs gewesen, die haben sich eingehakt. Aber die konnten gar nicht gut laufen, da musste immer einer den anderen festhalten, sonst wären beide in den Graben gefallen!
Der Opa Theo hat ganz laut geschnarcht, der wollte wohl den Ebersberger Forst absägen! Wie gut, dass die Oma Lenchen in einem anderen Zimmer schläft! Die würde ihm bestimmt nicht beim Sägen helfen!
Später ist dann eine Frau auf einem Fahrrad gekommen, die hatte ganz viele dicke Zettel dabei. Und die hat sie überall in den Briefkasten gesteckt. Und weil da noch ganz viele dicke Zettel in der Tasche waren, habe ich ihr geholfen, als sie in ein Haus gegangen ist. Ich habe alle Zettel ausgepackt und über den Gartenzaun von Opa Theo geschmissen. Der Opa kann ihr später helfen, dann braucht sie nicht alles alleine auszuteilen.
Als die Frau mit ihrem Fahrrad weitergefahren ist, bin ich hinter der Mülltonne vorgelaufen und habe ganz laut „miau, miau“ gerufen, damit sie mich nicht umfährt. Sie hat dann ein paar Kurven gemacht, aber sie konnte nicht so gut radfahren, weil sie dann in die Hecke gesaust ist. Wegen mir hätte sie sich nicht so anstrengen müssen! Ich wär auch ganz schnell weggehüpft! Und das Fahrrad wär dann auch heile geblieben! Das hat sie jetzt davon!