Bei uns in der Straße war ein großer Mann mit einem roten Mantel und einem langen weißen Bart. Er hatte einen Sack dabei und einen dicken Stock aus lauter Holzstücken. Da habe ich Angst bekommen und mich hinter dem Baum versteckt. Aber er hat immer wieder etwas aus seinem Sack genommen und den Kindern geschenkt.
Weil ich auch Hunger hatte und was aus dem Sack haben wollte, bin ich unter den roten Mantel gekrabbelt und bin mit dem großen Mann mitgelaufen. Er hat so große Schritte gemacht, dass ich immer hüpfen musste. Ich habe den dann in seine Beine gezwickt, damit er nicht so schnell läuft. Da musste er auch hüpfen und so sind wir beide durch die Straßen gehüpft.
Er ist dann zu Oma Lenchen und Opa Theo ins Haus gegangen und hat den Kindern dort etwas aus einem Buch vorgelesen. Dann haben sie Leckerlis aus dem Sack bekommen und der Opa Theo hat etwas Kloppe mit dem hölzernen Stock bekommen, weil er böse war. Das fand ich sehr gemein, weil der Opa Theo nie böse ist. Deswegen habe ich ein bisschen unter dem Mantel hervorgeschaut und habe den hölzernen Stock geklaut.
Ich habe den in mein Mäulchen genommen und wollte die Treppe runterlaufen. Aber der Stock passte gar nicht in die Treppe, weil er so lang war. Auf einmal ist der große Mann hinter mir hergelaufen und wollte seinen Stock wiederhaben. Aber ich konnte doch nicht weiterlaufen, weil der Stock so lang war. Und er konnte auch nicht weiterlaufen, weil ich im Weg stand. Aber er konnte auch nicht anhalten, weil er so schnell war. Deswegen sind wir beide zusammen die Treppe runtergerutscht. Er hat ganz laut geschrien und mit der Faust gewunken.
Gefangen hat er mich aber nicht, weil ich ganz schnell nach Hause gerannt bin. Nicht, dass der nachher meinen Menschen mit den wenigen Haaren auch verhaut!