Meine Menschen haben sehr viel Stress und dann müssen sie manchmal ein bisschen Yoga machen. Mein Mensch mit den langen Haaren setzt sich immer auf eine schöne blaue Matte und macht einen Knoten in ihre Beine und einen Sonnengruß. Dann sitzt sie ganz lange herum und tut gar nichts. Und wenn sie genug herumgesessen hat, dann macht sie den Knoten wieder auf und legt sich ein bisschen schlafen. Und danach ist sie immer sehr lieb und dann gibt es bei uns was zum Essen.

Ich habe gedacht, dass ich das auch kann. Und wenn ich danach Essen kriege, dann kann ich das ruhig mal machen. Und weil mein Mensch mit den langen Haaren mir ihre Matte nicht gibt, habe ich mich oben auf meinen Kratzbaum gesetzt und meine Pfötchen ein bisschen verknotet. Auf einmal waren die aber so feste verknotet, dass ich sie nicht mehr auseinandergekriegt habe. Ich habe immer wieder geruckelt, aber es ging nicht. Ich habe immer mehr geruckelt und mein Kratzbaum hat feste mitgeruckelt. Aber der hat auf einmal keine Lust mehr gehabt zum Ruckeln und ist mit mir zusammen umgefallen. Gottseidank sind beim Umfallen meine Pfötchen wieder auseinander gegangen, aber ich bin ganz doll auf meinen Poppes gefallen. Das hat ganz weh getan und ich habe geweint und laut geschrien.

Dann sind meine Menschen angelaufen gekommen und haben gelacht! Das fand ich sehr gemein, weil doch mein Poppes so wehgetan hat und da lacht man nicht! Da nimmt man den Siegi auf den Arm und sagt „armer Siegi“ und tröstet ihn mit ein paar Leckerlis! Mein Mensch mit den langen Haaren hat gesagt, dass sie nicht verstehen kann, auf was für dumme Ideen der Siegi immer kommt und dass sie nicht weiß, womit sie so einen Kater verdient hat. Und mein Mensch mit den wenigen Haaren hat gemeint, dass er den Unsinn ja irgendwo gelernt haben muss und dass sie mal überlegen soll, wo er alles aufschnappt. Dabei wollte ich doch nur nach dem Beine-Verknoten ein bisschen was zu essen haben!